Dienstag, 10. Dezember 2013

Glas- und Wachsrecycling = Kerze

Schon länger probiere ich, Glasflaschen zu schneiden - einige Versuche sind tatsächlich geglückt! Ursprünglich wollte ich die oberen Teile nutzen (mach ich auch noch, was daraus wird - ich halte Euch auf dem Laufenden!), aber die Unterteile sind auch prima - als Kerzenhalter! Außer einem riesengroßen Flaschensammelsurium hab ich nämlich auch noch Wachsreste aus Teelichtern vom letzten Jahr, aus denen ich jetzt Kerzen gieße. Und diese schönen Stücke kommen jetzt ab in die Weihnachtspäckchen - und zu Nina und Anke...









Glas finde ich toll! Und Altglas fällt immer an - hey, ich wohne in einer Weinbauregion! Deswegen - und weil ich unbedingt Lampen aus Glasflaschen bauen will, aber da sitz ich noch dran - habe ich mir einen Glasschneider gekauft. Und natürlich in diversen Netzbeiträgen geguckt, wie das am besten klappt, mit dem Flasche-Teilen. So sah das bei mir am Anfang aus:


Halten, drehen, ritzen und....


... nix geworden!


Einige Versuche sind doch geglückt






















































Die Schnittflächen habe ich mit Nassschleifpapier bearbeitet, so dass sie nicht mehr so scharf sind. Wie gesagt, perfekt sind sie noch nicht, aber ich hab ja noch ein paar Flaschen da....

Und dann die Kerzenreste: ich liebe Teelichte und hab in der dunklen Jahreszeit oft welche an. Und mal ehrlich: die allermeisten brennen einfach nicht komplett ab. 























Also: Wachsreste rausdrücken und die Aluschälchen ab in die gelbe Tonne - Recycling-Aluminium braucht 10x weniger Energie als die Gewinnung von neuem Alu aus der Natur!
Mit den Plättchen könnte man auch noch basteln...





































Wachsreste in einer Blechdose im Wasserbad schmelzen. Das Wasser nicht zu heiß werden lassen, damit es nicht in die Dose blubbert. Erst tut sich fast nichts und dann auf einmal ist alles geschmolzen. Ich hatte noch den Rest einer brauen Duftkerze, deswegen habe ich eine leicht bräunliche Färbung.



Materialien und Werkzeug





















Bevor das Wachs in die Gläser kommt, Dochte befestigen. Ich habe einen breiten Wolldocht genommen - finde aber auch Holzdochte wirklich sehr schön. Die Dochte auf Länge zuschneiden und an ein Schaschlikstäbchen binden, damit sie beim Wachseingießen nicht reinrutschen.






















Docht ganz kurz ins heiße Wachs tauchen, damit er schön gerade bleibt.






















Jetzt kommt ein Trick: Wachs noch etwa 5-10 Minuten abkühlen lassen, dann verteilt er sich besser im Glas. Dazu eine Stäbchenprobe machen (wie beim Kuchen): Holzstäbchen in den Wachs tauchen, wird der Wachs schnell trübe, ist er gießbereit.
























Das Wachs war bei mir noch etwas zu heiß und hat Bläschen geschlagen. Den Docht am besten relativ kurz schneiden, damit er nicht flackert. Dochte auswählen ist übrigens eine Wissenschaft für sich - je nach Durchmesser der Kerze und verwendetem Wachs und so. Ich hab den dicksten Docht genommen, den ich gefunden hab. 1. weil es schöner aussieht und 2. weil die Gläser (meistens) doch einen ziemlich großen Durchmesser haben. 























Kerze in Aktion. Sieht gut aus, brennt gut und ich freu mich jedes Mal über erfolgreiches Upcycling. 
Noch während ich diesen Post schreibe, stolpere ich im www über Amy, die ebenfalls Kerzen in Weinflaschen, die sich aus "unerklärlichen" Gründen bei ihr ansammeln, fertigt. Ich habe die Etiketten absichtlich abgemacht, sie lässt sie bewusst dran - auch eine schöne Idee:



Bild: Amy Keller




Wer also keine Lust zum Selber-Upcyclen hat oder keinen Glasschneider besitzt, kann sich bei ihr im Shop eine "Weinkerze" bestellen....